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Küchen-News

Küche weckt Begehrlichkeiten

Nachdem die Küche in den vergangenen Jahren immer wieder zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen hatte, weckt sie auch im Elektrofachhandel bzw. bei den Handelskooperationen des Elektrofachhandels immer mehr Begehrlichkeiten. So dient die Küche gern als Möglichkeit, um Umsatzverluste beispielsweise durch den Online-Handel auszugleichen.

Friedrich Sobol, Geschäftsführer der Düsseldorfer Verbundgruppe ElectronicPartner, bringt es in unserem aktuellen Beitrag auf den Punkt: „Wir brauchen Produkte und Wertschöpfung. Eines dieser Produkte ist die Küche.“ Allerdings trauen sich die Elektrohandelskooperationen das Thema Küche zumeist nicht im Alleingang zu. Bei ElectronicPartner gibt es seit 2022 eine Kooperation mit der MHK-Group, die EK Servicegroup und Euronics kooperieren mit der Garant Gruppe, lediglich Expert macht sein eigenes Ding.

Dabei ist das Thema Küche für das Elektrohandwerk längst kein unbeschriebenes Blatt. In den 1970er- und 1980er-Jahren hatten sowohl der Elektro-Großhandel als auch der Sanitär-Großhandel Küchen in ihren Ausstellungen stehen, die dann über das Handwerk verkauft und aufgebaut wurden. Die Bauknecht Küche war seinerzeit ein ausschließlich über das Handwerk verkauftes Produkt. Dies änderte sich mit der Etablierung des Küchenfachhandels, der genau das Geschäft des Handwerks an sich zog und zum heutigen Spezialistentum ausbaute. Unser Kollege Matthias M. Machan hat sich im Beitrag ab Seite 8 ausführlich und vor allem aus Sicht des Elektrofachhandels mit dem Thema beschäftigt.

Ob der Zeitpunkt für ein verstärktes Engagement optimal gewählt ist, sei dahingestellt. Die Küchenkonjunktur flacht merklich ab. Die Mehrzahl der Hersteller, die aktuell über die Zahlen des Geschäftsjahres 2022 berichten, und hier vor allem die Hausgeräte-, Spülen- und Zubehörhersteller, berichten nicht nur über einen merklichen Volumenrückgang im 2. Halbjahr 2022, sondern auch darüber, dass es im laufenden Jahr noch nicht angezogen hat, die erwartete Frühjahrsbelebung nun vielleicht im 2. Halbjahr 2023 einsetzen soll. Dies ist freilich nicht mehr als eine Hoffnung. Denn aktuell ist die Industrie vielfach nicht komplett ausgelastet. Gut, dass die Monate Mai und Juni einige Brückentagen ermöglichen. Auch Kurzarbeit steht wieder im Fokus. Eine wirkliche Besserung ist noch nicht in Sicht. Ich bin gespannt, wie die Stimmung auf den nächsten Branchenmessen, der Küchenwohntrends in Salzburg und der interzum in Köln, sein wird. Gerade die Zulieferindustrie scheint aktuell von den Nachfragerückgängen besonders gebeutelt.

Aber es gibt auch positive Entwicklungen. Outdoor-Küchen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Zahlreiche neue Anbieter drängen auf den Markt, wie unser Beitrag ab Seite 16 zeigt. Selbst klassische Indoor-Küchenhersteller springen auf den Zug auf. Ein neues Tätigkeitsfeld auch für den Küchenfachhandel. In diesem Sinne, bleiben Sie positiv und offen für Neues,

Stefanie Willach

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