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Küchen-News

Marken machen Markt

Nachdem sich der Markt aktuell wieder vom Käufermarkt zum Verkäufermarkt ge-wandelt hat, treten natürlich auch Marketing und Vertrieb wieder stärker in den Vordergrund. Dabei muss man natürlich im Auge behalten, dass die Digitalisierung das Konsumentenverhalten, die Wettbewerbssituation und die Vertriebs- und Medi-enlandschaft nachhaltig verändert hat. Zwei Beispiele haben in den letzten Wochen gezeigt, wie wichtig eine starke Marke und wie standhaft eine starke Marke sein kann.

Die MHK Group zahlt künftig alles auf den Markenkern musterhaus küchen ein. Deutschlands bekannteste Marke, wenn es um individuell geplante Einbauküchen geht, durchlief im letzten Jahr einen kompletten Relaunch und soll mit dem Claim „Gehören zum Leben“ noch näher an den Kunden heranrücken. Die Küchenhäuser sollen nach dem Vorbild von Edeka, Electronic Partner oder intersport künftig musterhaus küchen mit dem Firmennamen des Handelspartners verknüpfen, um den Bekanntheitsgrad der Marke noch stärker zu nutzen. Eine, wie ich finde, erstklassige Entscheidung, die wirklich auf die Bekanntheit der Marke und das Qualitätsverprechen des Handelspartners einzahlt. Denn eine starke, vertrauenswürdige Marke wird am Markt und bei der jeweiligen Zielgruppe immer zum Wettbewerbsvorteil.

Wie standhaft eine starke Marke sein kann, zeigt sich gerade wieder am Beispiel Alno. Selbst eine Insolvenz mit unglaublichem Getöse hat den Markennamen zumindest beim Konsumenten nicht nachhaltig beschädigt. Die Tatsache, dass die Marke Alno heute nicht mehr in Pfullendorf, sondern bei Häcker in Rödinghausen gefertigt ist, ist für den Küchenkäufer ohnehin Nebensache. Und es scheint, dass die Krieger-Gruppe, die die Markenrechte an Alno besitzt, die Marke im Haustürgeschäft und auf hse nach dem Vorbild von küchenquelle und mit vielen Mitarbeitern von der ehemaligen küchenquelle.de fortsetzt. Ich bin gespannt, ob der Erfolg der Idee Recht gibt.

Auf der interzum – wir berichten in unserem interzum Spezial und auch in dieser Ausgabe ausführlich – zeigte sich deutlich, dass die Beschlägehersteller ihre Markenbotschaft in Zukunft auch zum Konsumenten bringen wollen. Die Marke des Beschlags, der Innenausstattung soll künftig proaktiv vom Kunden im Handel nachgefragt werden. Ob dieser Weg greift, bleibt abzuwarten. Küchenmöbelindustrie und Küchenhandel arbeiten zwar gerne mit den starken Anbietern aus der Zulieferindustrie, zahlen deren Markenwert aber gerne ausschließlich auf ihr eigenes Produkt ein. Eine Einstellung, die bei einem partnerschaftlichen Miteinander nicht in Stein gemeißelt bleiben muss,

Stefanie Willach

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